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Portal der Deutsch-­Tschechischen und
Deutsch-Slowakischen ­Historikerkommission

Veröffentlichungen der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission Bd. 8; zugleich: Veröffentlichungen zur Kultur und Geschichte im östlichen Europa Bd. 15

Die Vertreibung beziehungsweise Zwangsaussiedlung der Deutschen aus der Tschechoslowakei gehört nach wie vor zu den in der Öffentlichkeit Tschechiens, der Slowakei und Deutschlands umstrittenen Themen, auch wenn ihre Erforschung seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems in der Tschechoslowakei große Fortschritte gemacht hat. Dieser Band, hervorgegangen aus einer Konferenz der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission, präsentiert neue Forschungsergebnisse zu wichtigen Etappen der Vertreibung. Behandelt werden besonders die von den Nationalsozialisten erzwungenen und geplanten Aussiedlungen, die Haltung der alliierten Großmächte, die Leiden der Betroffenen und die Frage der Vertreibungsopfer. Wie die Vergleiche mit Ungarn, Polen und Jugoslawien zeigen, handelte es sich bei der Vertreibung aus der Tschechoslowakei nicht um einen isolierten Vorgang. Denn damals, nach den Erfahrungen der 1930er Jahre, dem Münchener Abkommen von 1938 und der nationalsozialistischen „Volkstumspolitik", hielten nicht nur die Exilregierungen und Widerstandsbewegungen, sondern auch die alliierten Groß mächte die erzwungene nationale Homogenisierung für ein legitimes Mittel, um das Wiederaufleben separatistischer Bewegungen in Ostmittel- und Südosteuropa zu verhindern.

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