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Portal der Deutsch-­Tschechischen und
Deutsch-Slowakischen ­Historikerkommission

Veröffentlichungen der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission Bd. 5; Veröffentlichungen des Instituts für Kultur und Geschichte im östlichen Europa Bd. 12

Der von Hans Mommsen, Dušan Kováč, Jiří Malíř und Michaela Marek herausgegebene Band behandelt in einer Reihe von Einzelbeiträgen den Umbruch, den die tschechoslowakische Nationalstaatsbildung von 1918/19 für die beteiligten Nationen bedeutet hat. Die in den Sudetengebieten lebenden Deutschen mußten sich notgedrungen mit dem ungewohnten Status der ethnischen Minderheit abfinden, zumal sie weder vom Deutschen Reich noch der Österreichischen Republik mit Unterstützung rechnen konnten. Desgleichen schlossen sich die Slowaken mangels einer Alternative der von Tomás G. Masaryk vorangetriebenen Nationalstaatsbildung an. Die tschechische Politik vergab die Chance, frühzeitig zu einer dauerhaften Verständigung zwischen den drei Nationen zu gelangen, wobei sich die von deutscher Seite betriebene Zurücksetzung der Tschechen während des Weltkriegs negativ auswirkte. Die Schaffung der unabhängigen Tschechoslowakei beeinträchtigte die enge kulturelle Symbiose, aber zerstörte sie nicht. Sie wurde erst mit dem Durchbruch des extremen Nationalismus unter Adolf Hitler verspielt.

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